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Tipps für den Alltag mit Zöliakie
Im Alltag, vor allem mit anderen Familienmitgliedern, ist es wichtig, glutenhaltige und glutenfreie Produkte streng voneinander zu trennen.
Zöliakie

Tipps für den Alltag mit Zöliakie

Nach der Diagnose von Zöliakie stehen die meisten Familien zunächst vor einer großen Herausforderung. Für den Patienten mit Zöliakie ist es entscheidend, sich ab der Diagnose ein Leben lang glutenfrei zu ernähren. Weil viele glutenhaltige Nahrungsmittel für gesunde Menschen aber zu einer ausgewogenen Ernährung dazugehören, ist es in der Regel nicht sinnvoll, sich als Familie komplett glutenfrei zu ernähren. Viel mehr ist hier ein Balanceakt vonnöten, mit dem jeder in der Familie gut leben kann, ohne den Zöliakie-Patienten zu gefährden.

Hygiene ist im Alltag das A und O

Bereits kleinste Mengen an Gluten können die empfindliche Darmschleimhaut von Menschen mit Zöliakie schädigen. Deshalb ist es wichtig, in der Küche glutenfreie von glutenhaltigen Lebensmitteln strikt zu trennen. Ein eigener Toaster ist für Betroffene von Zöliakie im Alltag ebenso empfehlenswert wie ein eigener Brotkorb. Nach der Zubereitung von glutenhaltigen Lebensmitteln sollte jedes Familienmitglied die Küchenutensilien wie Messer, Gabel oder Teller möglichst rasch reinigen oder in der Spülmaschine verstauen. Arbeitsflächen, wo sich in den kleinsten Ritzen gerne Brötchen- und Brotkrümel festsetzen, sollten penibel gereinigt werden.

Bei Zöliakie auf Inhaltsstoffe achten

Seit 2005 müssen verpackte Lebensmittel eine Allergenkennzeichnung aufweisen. Menschen mit Zöliakie sollten darauf achten, Lebensmittel mit folgenden Inhaltsstoffen zu meiden: Gluten, Weizen/Weizenstärke, Gerste/Gerstenmalz, Roggen, Hafer, Dinkel, Grünkern, Einkorn, Kamut, Bulgur, Emmer, Triticale, Weizeneiweiß, Weizenkleber, Seitan.

Eine Hilfe für Menschen mit Zöliakie ist die Kennzeichnung von Lebensmitteln als glutenfrei. Ein bekanntes Symbol für ein glutenfreies Produkt ist eine durchgestrichene Ähre. Ein solches als „glutenfrei“ deklariertes Lebensmittel darf laut EU-Verordnung maximal 20 mg/kg Gluten enthalten. Für Patienten mit Zöliakie kann eine solche Kennzeichnung im Alltag hilfreich bei der Wahl der Lebensmittel sein.

Aufpassen sollte man bei Lebensmitteln, die nicht als glutenfrei gekennzeichnet sind. Auch wenn man es nicht vermutet, finden sich in weit mehr Lebensmitteln glutenhaltige Substanzen, als man vielleicht denken mag. Auch viele Fertigprodukte, Soßen, Suppen und Gewürze enthalten glutenhaltige Stoffe. Sogar in Getränken und Kosmetikartikeln verstecken sich unter Umständen Kleinstmengen von Gluten. Ein Ernährungsberater kann vor allem in den ersten Wochen nach der Diagnose hilfreiche Tipps und Hinweise geben, worauf man als Betroffener von Zöliakie beim Einkaufen achten sollte.

Abwechslung auf dem Teller

Besonders im Familienleben kann eine glutenfreie Ernährung für einen einzelnen schwierig und auch manchmal deprimierend sein. Betroffene finden aber mittlerweile eine Reihe an hilfreichen Koch- und Backbüchern rund um die glutenfreie Ernähung. Viele Rezepte aus Online-Foren von Betroffenen bringen einen ganz neuen Geschmack und viel Abwechslung auf den Teller, der nicht nur Kindern Freude bereitet. Diese Rezepte kann man dann auch mal gemeinsam mit der ganzen Familie ausprobieren.

Sabrina Mandel